Elista-Jalta

 

Samstag 25.8. Weiterfahrt nach Elista-Kalmückien

Soweit das Auge reicht, Steppe, eine große Schafherde ist in der Nähe. Wir genießen noch das Frühstück, bevor es so richtig heiß wird. Um 9°° hat es schon 27°. Auch in dieser unwirklichen Gegend kämpften deutsche Truppen gegen die Russen, es mahnen immer wieder Denkmäler. Die Straße ist gut zu befahren, keine großen Löcher. Etwa 30 Km vor Elista gibt es Seen, es wird wieder grüner.

 

Elista

Ist Hauptstadt Kalmückiens der autonomen Republik und war 2x Austragungsort der Schachweltmeisterschaften, selbst in der Schule wird Schach unterrichtet. Weiters sind die Kalmücken überwiegend Buddhisten. Nichts erinnert an Russland. Unser Platz ist am City-Jess, jetzt wird das Gebäude als Trauungssaal verwendet. Alle 15 Minuten kommt ein neues Brautpaar mit wunderschön geschmückten Autos und viel Gehupe an. Wir sind in der 1. Reihe am Platz und manche Bräute winken uns. Teilweise treffen wir sie später in der Stadt, den sie besuchen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten um Glück in der Ehe zu haben.

Mit dem Bus machen wir die Stadtbesichtigung. Unser Vitali übersetzt die Stadtführerin. Die Kalmücken wurden in der Sowjetzeit für 12 Jahre nach Sibirien deportiert. Im Museum ist ein Originalwaggon zur Besichtigung ausgestellt, der Aufseher hat es als Kind mitgemacht und ist bei seinen Erzählungen außer sich….ein Drama! In der Stadt zeigt sie uns die wichtigsten buddhistischen Tempelanlagen und Stupas, man kommt in eine ganz andere Welt, die Menschen sehr freundlich und zugänglich. Im Zentrum gibt es den Leninplatz mit einer großen Stupa, an der Gebetsmühle geht man 3 Runden und dreht sie dabei. Gleich nebenan ein Schachspiel. Im Park befinden sich buddhistische Bögen und kleine Stupas. In der Nähe liegt der größte buddhistische Tempel, gigantisch. Den Abschluß bildet ein Einkauf im Supermarkt.

Am Abend sind alle Hochzeiten vorbei, da kommen die Jugendlichen an diesen Platz und ziehen mit ihren alten Karren Ringe am Asphalt bis es raucht, natürlich mit cooler Musik. Auch an unserer Gruppe und den Fahrzeugen sind sie sehr interessiert. Als die Sonne untergeht ist auch dieser Spuk vorbei.

 

Sonntag 26.8. Königsetappe mit 500 Km

nach Majkop

Um 6:45 fahren wir bei 23° schon durch einen Vorort von Elista. Noch viel Km begleitet uns die Steppe. Als wir die autonome Republik verlassen, kommen wir zu großen Salzseen. Viele Tiere halten sich hier auf - Vögel, versch. Enten und Gänse, Rinder und Schafe, Adler kreisen am Himmel. Gegen Majkop zu wird intensive Landwirtschaft betrieben, die Häuser teilweise schon gemauert.

 

 

Lange hatten wir keine Polizeikontrolle, aber jetzt! Ja, wenn man gleich wüsste, ob es eine Kontrolle ist, oder sonst etwas nicht gepasst hat???? Jedenfalls Njet russ, njet englisch ist gut, wenn nix geht wird’s dann zu kompliziert!! Gut vorbei gegangen. Nach einigen Stunden haben wir die nächste Kontrolle, der war aber interessiert was wir machen. Scheinbar sind wir auffällig mit unserem Gefährt! Niemand wird so viel kontrolliert! Am späten Nachmittag kommen wir in

Majkop-Armavir

an. Heute hat ein Gruppenmitglied unheimliches gehabt, er war das erste Fahrzeug nach einem Unfall, Trümmer der Unfallfahrzeuge hatten ihn getroffen und das Auto zerkratzt. Extreme Hitze 35°, wir stehen auf der Wiese der Familie Zhabrail im Tal . Heute ist nur noch" gemütlich" angesagt! Majkop ist die Hauptstadt der westkaukasischen autonomen Republik Adygeja, mit ihrer ganz eigenen Kultur. In der Ferne zeigen sich die Ausläufer des Kaukasusgebirges.

 

Montag 27.8.

Mit einem liebevoll verzierten Bus fahren wir heute ins Gebirge -Nationalpark. Beim Bergrestaurant genießen wir den herrlichen Ausblick in das Kaukasusgebirge, nach soviel Ebene tut das gut! Dann geht es weiter durch ein nicht bewirtschaftetes, almenähnliches Gebiet zu einer Tropfsteinhöhle. Bis zum Eingang wandern wir ein Stück durch den Wald. In der Höhle erwartet uns 4,5°, gerüstet steigen wir bis zu 29m tief in die Höhle eine Stunde lang. Ein richtig angenehmes Klima, soll sehr gesund sein, sagt der Führer. Wir hätten das nicht erwartet, so schöne Stalakmieten, Stalaktieten und sogar Stalaknaten (hoff. richtig geschrieben!!) zu sehen. Am Nachmittag erreichen wir wieder unseren Platz.

Um 17°° stellen wir vor den Mobilen unsere Tische in eine Reihe. Während wir der adygejischen Kinderfolkloregruppe zuhören und auch mittanzen, bei 35° ! wird von der Gastfamilie unser Abendessen aufgetragen. Heute gibt’s Schaschlick, Kartoffel, Gurken Tomaten, Teigtaschen mit Käsefüllung, verschiedene Käsearten aus eigener Erzeugung und Melone. Und natürlich, Wodka!

 

 

Dienstag 28.8. Weiterfahrt nach Agoi am schwarzen Meer

Heute erwartet uns eine Fahrt über einen Pass, der über 7 Km keinen Asphalt aufweist. Es ist die kürzeste Verbindung zum schwarze Meer, alle LKW müssen auch drüber, damit die Küstenstraße nach Sotschi bis zur Olympiade in besseren Zustand bleibt, den derzeitigen Zustand werden wir in 2 Tagen sehen!!! Die Gasleitungen gehen hier überall oberirdisch, selbst in den Dörfern verlaufen sie auf und ab bei den Hauseinfahrten. Der Ausblick am Pass ist sehr dürftig gewesen, abgesehen vom massiven Staub. In Summe wurden wir wieder extrem durchgeschüttelt (gut für meine Reisewaschmaschine) und waren froh, den Campingplatz in Agoi am schwarzen Meer, gut zu erreichen.

 

Am schwarzen Meer

Der Platz ist nahe dem Meer, so schaue ich, dass die Wäsche schnell auf die Leine kommt und dann rasch zum Meer. Es ist wunderbar warm, herrlich.

Am späten Abend gehen wir mit einer kleinen Gruppe zu einer Russendisco direkt am Strand. Die Musik war sehr laut (Stöpsel) aber gut, die Menschen kontaktfreudig………und wir tanzten lang. Inzwischen war starker Sturm aufgetreten, die Wellen kamen fast bis zur Disco, mit einem kleinen Umweg kamen wir gut aber spät heim. Gut, dass ein Ruhetag folgte, der nächste Programmpunkt kam erst um 15°°.

Mit dem Bus fuhren wir bis knapp vor Sotschi in ein Flusstal des Nationalparks Sotschis. Wir besichtigen eine Dolme (Grabstätte) aus ferner Zeit. Die Steinplatte alleine wiegt 10 t. Weiter geht’s zu einer Weinprobe, das hat allerdings keine Ähnlichkeit mit unseren heimischen Angeboten. Mit alten russischen Militärfahrzeugen fahren wir auf der Geröllhalde des Flusses. Weiter zum Fuße eines kleinen Wasserfalls, über Treppen geht’s zum Oberlauf, dann über die Hängebrücke zum anderen Ufer. Ein wilder Ritt auf den alten Karren durch das Flussbett bringt uns wieder zum Start zurück. Dort erwartet uns das Abendessen. Danach blicken wir gespannt auf die Tanzkünste der adygejischen Folkloregruppe. Auch wir wurden zum Mittanzen eingeladen. Als wir heimkommen ist es fast Mitternacht.

  

Unsere Badetage reduzieren sich auch diesmal wieder wegen des Wetters. Die Wellen sind auch heute noch zu hoch zum Schwimmen, nur zum Anschaun! Schade!

 

Freitag   31.8. Weiterfahrt nach Kertsch/Ausreise Russland

Leider entpuppt sich mein Bauchbrummen und die Müdigkeit der letzten 2 Tage doch nicht als Discofolge!!! Eine Reihe unserer Gruppenmitglieder geht’s ähnlich! Heute ist es wieder sonnig und wir fahren die Küste entlang, oft mit malerischen Ausblick zum Meer, bis zur Grenze und sind um 14°° da. Das russ. Grenzprozedere hab ich schon eingangs geschildert und wiederholt sich hier. Um 20°° sind alle in der Ukraine! Mir hats nicht zu lang gedauert, ich war im Bett und nur 3m vom WC entfernt!! Übernachtung an der Grenze.

Ukraine

 

Samstag   1.9. Weiterfahrt nach Jalta- Krim

Die Gebirgsketten auf der Krim sind etwa 1500m hoch. Für uns eigentlich nichts besonderes, für die Leute aus dieser unendlichen Ebene, muss es ein Traum sein. Wir fahren entlang der Küste, meist niedriger Laubwald, seltener Föhren oder auch Lerchen. Die Straßen wieder viel schlechter als die der letzten Tagesetappen. Wir treffen einander im Dorf Nikita, da es in engen Kurven zum Platz geht. Letztlich schaffen es auch unsere Großen! Am Platz sind wir nahe am Meer, mit bester Aussicht. Das was ich am Meisten brauche, habe ich vor Augen, am Dach eines Gebäudes (s.Foto)!!

Sonntag   2.9.   Besichtigung Jalta

Die Stadt, 80.000 EW, ist 74km lang, hat durch den häufigen Herrschaftswechsel keine ältere, eigene Kultur. 1941-44 von der dt. Wehrmacht besetzt, nach 1945 wurden die dt. Soldaten zum Straßenbau eingesetzt. 1945 Vertrag zu Jalta durch Churchill, Roosevelt und Stalin (Foto-runder Tisch im Livadijapalast)

Mit dem Bus geht’s zum Livadijapalast, 1911 erbaut, heute Museum und Konferenzräume. Beherbergt auch das Romanovmuseum - die Zarenfamilie war immer von Mai bis Oktober hier.

Kurze Fahrt zum Schloss Schwalbennest, es krönt auf dem 40m hohen Aurora-Felsen seit 1912. Heute dient es als Veranstaltungs-und Ausstellungsort. Bevor es weitergeht, gönnen wir uns Kaviar-Palatschinken, ein Leckerbissen.

Zurück ins Zentrum, ist ein Spaziergang an der Uferpromenade lohnenswert denn es gibt eine bunte Welt zu sehen. Die Zeit verfliegt im Nu und immerhin steht noch eine Weinverkostung am Programm. Zum Weingut fahren wir 30 Min. Es erwartet uns eine interessante Kellerführung, sowie gediegene Verkostung…………nur ich nicht mit dabei!!

Montag   3.9.   Weiterfahrt nach Sevastopol

Heute kann ich meine Co-Pilotaufgaben wieder besser wahrnehmen. Die enge Ausfahrt war für die Kleineren kein Problem. Die Küstenstraße erscheint wegen der vielen Laubbäume wenig malerisch, den Blick kann man sich nur vorstellen. Jedoch der nächste Aussichtspunkt ist die Passstraße zur spektakulär gelegenen Himmelfahrtskirche, auch auf der Passhöhe lohnt uns ein Blick, weit ins Land. In Gontscharnoje besuchen wir den deutschen Soldatenfriedhof. 24.000 indentivizierte Soldaten liegen hier begraben. Es ist die Zusammenlegung vieler, in der Ukraine verstreuter, Soldatengräber. Nach Inkerman wollen wir, vor allem um Krimwein zu kaufen. Die Gegend sieht sehr eckig aus, da hier Tuffstein blockweise abgebaut wird. Unser Campingplatz liegt am Meer, "Klein Bibione" nur mit Oststandard!!

Dienstag   4.9.   Sevastopol

Die Stadt liegt sehr malerisch, ist touristisches Zentrum der Krim, heute Stützpunkt der ukrainischen Marine und das Quartier der Schwarzmeerflotte. Um 9°° ist Abfahrt zur Stadtbesichtigung. Heute kann ich wieder mit und es ist deutlich besser, sodass ich auch wieder essen kann. Erster Punkt ist das Panorama Museum. Ein rundes Gebäude mit einem 115m langen Historiengemälde (rundum) das die Verteidigung von Sevastopol darstellt. Wir schlendern durch den Park und die Promenade, vorbei am Vadim Tanztheater um schließlich eine Hafenrundfahrt zu machen. Auf der anderen Seite der Bucht erwartet uns wieder der Bus. Heute genießen wir den Abend am Strand/Platz.

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