nach Odessa

Mittwoch   5.9. Weiterfahrt nach Cherson

Heute ist wieder der Tag der Polizeikontrollen. Beim 1. muss Manfred den Polizisten auch noch anhauchen…..Kaum eine Stunde später folgt die 2. Kontrolle. Dieser ist weniger ernst und sagt "gut Auto" und verabschiedet uns dann. An die Berge schließt sich wieder weit und breit Steppe an, später beginnt intensive Landwirtschaft. Wir haben 29°.Mittags verlassen wir die Krim. Unterwegs kommen wir in Woikowo bei Padre Pavel vorbei, dieser ist aber heute auswärts, die Kirche bleibt also verschlossen. Am Straßenrand stehen immer wieder mobile Imkereien, ein Teil des Wagens ist die Wohnung, dann die Stöcke und die Honigbereitung. Zu halber Strecke gibt es einen großen, sehenswerten Markt und weil der Name kaum auszusprechen ist, führ ich ihn an: Krasnopenekopsk! Wir kaufen Lammfleisch, um einen Schmorbraten nach "Walters Art" zu machen. Als wir dann im Stadion von Cherson ankommen, fange ich sofort damit an, den das braucht ja Zeit. Ich kann nur sagen, wir haben feinst gespeist!

Donnerstag   6.9. Weiterfahrt nach Odessa

Die Gegend unterwegs kann man heute als gleichbleibend bezeichnen, vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Felder soweit das Auge reicht. Es gibt Autobahnabschnitte, die so wie unsere sind!! Tut das gut! Auch wenn es nicht lang so ist! Gegen Odessa gibt es einige Seen mit allerlei Vögel, aber schön sind sie nur am Foto, denn meist gibt es richtig schlechtes Wasser, das man auch riecht! Bald nach Mittag erreichen wir unseren Standplatz beim Hotel Saxalin. Der erfrischende Pool ist wunderbar. Am Abend machen sich alle fein, wir fahren in die Oper. Es wird Mozart und Salieri gespielt. Das Opernhaus präsentiert sich in der Abendbeleuchtung. Der Rokoko-Zuschauersaal ist sehr üppig vergoldet. Ein tolles Ambiente um Mozart zu hören (Teil 1). Im 2.Teil wird das Drama zwischen Mozart und Salieri in einem Akt aufgeführt.

Freitag   7.9.   Odessa

hat ca. 1 Mio Einwohner, bezaubert mit seiner Kulturvielfalt und Toleranz. Hat aber nicht zuletzt durch die Wirtschaftskrise massive Probleme zu bewältigen.

Heute können wir lange ausschlafen, der Bus kommt erst um 10°°. Der erste Punkt ist der Stadtteil Arkadia, mit den Strandbädern, dem langen Spazierweg entlang des Meeres gesäumt von Verkaufsständen aller Art. Danach bringt uns der Bus ins Zentrum, welches wir zu Fuss besichtigen. Bestechend ist die Vielzahl der Bäume in der ganzen Stadt, keine Straße ohne Allee, dazwischen der fast lahm gelegte Verkehr.

Von der Oper spazieren wir zum Rathaus, wurde im 18.Jh. als Börse erbaut. Der einstige Stadthalter Richelieu (1828) begrüßt die Menschen sinnbildlich am Eingang der Stadt, vom Hafen her. Weiter über die Fußgängerzone, durch eine Passage gehen wir weiter zur Christi Verklärungs-Kathedrale. Nach 2 Std. freier Zeit holt uns der Bus um 15°°ab. Weil heute der Wind sehr kühl ist, bleibt der Pool unbenützt.

Samstag 8.9.   Weiterfahrt nach Kiew

Heute haben wir eine Etappe von fast 500 km zu bestreiten, deshalb fahren wir schon um 8°°ab. Die Autobahn Odessa - Kiew soll die Beste des Landes sein, wie sich herausstellt, ist es bis auf Teilstücke recht gut! Hier gibt es wieder Felder, soweit das Auge reicht! Die Anfahrt zum Campingplatz, wieder neben einem Hotel, geht auch gut. Das Linksabbiegen auf Autobahnen, bei starkem, 3 spurigen Verkehr, ist doch recht gewöhnungsbedürftig, hier aber üblich. Das Ankunftsbier im Campingstüberl dauert etwas länger, wenn nicht so viele Gelsen über uns hergefallen wären, säßen wir vielleicht noch da!

 

Sonntag   8.9.   Stadtbesichtigung Kiew

Kiew ist auf einem Hügel gebaut, bietet reizvolle Ausblicke auf die Stadt, den Fluss Dnjepr und auf viele goldene, grüne und blaue Kuppeln der zahlreichen Kathedralen. Mit seinen gut 3,5 Mio. EW ist sie auch sehr belebt! Die Hauptattraktionen des heutigen Tages sind im wesentlichen Kirchenbesuche. Meist kann man innen nicht oder nur gegen Bezahlung fotografieren. Die Vlodymyr Kathedrale ist die Hauptkirche des Kiewer Patriachats und hat die Sowjetzeit relativ gut überstanden. Am Weg zum Sophienplatz kommen wir an der Oper vorbei. Besuch der Sophienkathedrale, zu Fuss gehen wir zum Michaelskloster, angrenzend das Außenministerium.

Mit dem Bus geht’s zur Andreaskirche, diese thront im 1. Stock, den weichen Untergrund hat man mit einer großen Etage zu ebener Erde stabilisiert. So bietet sich ein guter Ausblick über die Stadt und den Fluss. Zu Mittag können wir 2 Std. im Zentrum flanieren und gut essen.

Für Nachmittag ist der Besuch des Höhlenklosters angesetzt, der Bus holt uns um 15°°. Der ganze Bereich des Höhlenklosters ist Unesco Weltkulturerbe und beherbergt nicht nur eine Reihe sehr schöner Kirchen, etwa 250 m der ursprünglichen Höhlen können von Besuchern mit Kerzen durchschritten werden.

Wieder zurück, erwartet uns ein typisch ukrainischer Abend. Am Eingang werden wir traditionell mit Brot und Salz begrüßt. Eine schön gedeckte Tafel lädt ein. Eine ukrainische Folkloregruppe spielt für uns auf. Dazwischen wird immer wieder ein Gang aufgetragen +Wodka. Alles sehr fein, nur viel zu viel!

 

Montag   10.9. freier Tag am Platz

Dienstag   11.9. Weiterfahrt nach Dubno

Die Fahrt verläuft gut, für die Euro 2012 wurden viele Straßen gebaut bzw. erneuert. Übernachtungsplatz im Stadion Dubno. Schöner Abend bei gutem Wetter, die Nächte sind jetzt schon sehr frisch, manchmal unter 10°.

Mittwoch   12.9. Weiterfahrt nach Lemberg/L`viv  

Am halben Weg ist heute eine Schlossbesichtigung in Orlesko geplant. Schloss Orlesko befindet sich in einer kleineren Ortschaft mit rundum Landwirtschaft, teilweise auch mit Pferden bearbeitet, und sumpfigen Bereichen. Im Ort kann ich gutes, schwarzes Brot kaufen, Tomaten und Gemüse. Die Führung dauert knapp 1 1/2 Std., bei der wir jetzt gegen Ende der Reise schon "Sättigung" spürt.

 Überall sind die Menschen bei der Kartoffelernte auf ihren schmalen Ackerstreifen. Die Häuschen und Hausgärten sind schon gepflegter. Bisher (auch in Russland)hätten Kinder im Gras und Unkraut um das Haus Verstecken spielen können. Gegen Abend kommen beim Hotelcamping Jockej in

Lemberg

an. Hinter uns gleich das neue Stadion der Euro 2012 und ein großes neues Einkaufszentrum. Unser Reiseleiter, ein Lemberger, stellt uns am Abend seine Natalie mit 3jährigen Töchterchen Olena vor.

Donnerstag, Freitag   13.-14.9. Stadtbesichtigung

Mit seinen 750.000 EW ist Lemberg ein lebendiges Zentrum der Westukraine. Sie ist die erste Stadt unserer Reise, die nicht mit nach den Originalen wiederaufgebauten Denkmälern punktet, sondern mit erhaltenen Originalen, besonders geprägt aus der K&K Zeit mit Österreich-Ungarn bis 1918. Von Anfang an, wurde sie multikulturell aufgebaut und beherbergte auch ein armenisches und jüdisches Viertel. Weiters verläuft hier die Wasserscheide zwischen Ostsee und schwarzen Meer.

Der Bus kommt um 10°, es hat 13° bei wolkenlosen Wetter. Erstmalig haben wir einen Herrn, der uns die Stadt zeigen wird..….und es weiß sehr viel zu erzählen! Der Vormittag gilt dem K&K Bahnhof, der griech.-kath. Georgskirche, der Universität und einem kleinen Spaziergang auf den Schlossberg, deren Aussichtspunkt durch die Höhe der Bäume stark geschmälert ist. In Summe erfahren wir alles aus der Vergangenheit und nichts von der derzeitigen Situation, wie es den Menschen ergeht!

In der Mittagspause besuchen wir das Restaurant zum Wildschwein und bekommen feine Speisen zu unglaublichen Preisen (in Summe 12 Euro) serviert. Nach einem Kaffee mit Apfelkuchen sind wir für die weitere Führung gestärkt. Wir entschließen uns aber bald, die Stadt nach eigenen Plan zu besichtigen. Am Marktplatz befindet sich das Rathaus mit 65m hohen Aussichtsturm. Diesen wollen wir als erstes besuchen. Von oben sehen wir auch unsere Gruppe stehen. Aufwärts kommen wir auch am Uhrwerk der Turmuhr vorbei, von oben ist das Panorama wunderbar.

 Wir setzen unsere Runde fort, blicken nochmals zum Rathausturm und kommen wenig später zum Opernhaus, mit großem Springbrunnen. In den Parks tummeln sich viele Menschen, nicht zuletzt wegen der Buchmesse. Durch einen Handarbeitsmarkt und an 2 Kirchen vorbei erreichen wir den Sammelplatz um 17:15 beim Bücherflohmarkt an der der Maria Himmelfahrtskirche.

Die kleine Pause daheim vergeht rasch und wir fahren mit Taxis zu unserem Abschiedsabend. Ein sehr nett ausgestattetes Restaurant, ein fein gedeckter Tisch lädt ein. Nachdem ich schon weiß, dass mehr Wodka zuviel Essen auch nicht ausgleicht, möchte ich ihn heute fast weglassen. Geprostet wird viel und in allen landestypischen Arten. Manfred erhält vom Reisleiter einen Polizeianhaltestock, wir hatten die häufigsten Polizeikontrollen, weiters eine -20%Karte bei Strafmandaten, ha,ha! Nach den Vorspeisen mit versch. Salaten, Wurst und Speck kommt der Ohrenschmaus. 3 junge Damen mit Bandurias (Goldkelchenquartet) und einem Violinisten musizieren auf höchsten Niveau. Dann kommen die warmen Vorspeisen: Gebackener Pilz, gebackener goldgelber Käse, mit Käse überbackener Fisch. Ein 2.Teil des Quartetts, zum Teil mit bekannten, aber auch ukrainischen Stücken. Für unser Organisationsteam haben wir zum Dank etwas vorbereitet, aber auch wir erhalten vom Team kleine Präsente zur Erinnerung. Zum Hauptgang kommt gegrillter Lachs, Fleischrouladen, Rahmkartoffel und Gemüse. Danach kommt noch ein Duo und spielt Tanzmusik bis nach Mitternacht. Müde fallen wir ins Bett, nachdem uns das Taxi über mindestens 2 rote Ampeln, zwei Mal doppelte Sperrlinie gut heimgebracht hat. Aber das ist normal und nur für Inländer!

Heute ist der Tag zur freien Verfügung und ausrasten, Nieselwetter passt dazu, reicht aber für einkaufen. Morgen fahren wir zur Grenze Richtung Polen-EU.

 

Samstag   15.9.   Weiterreise nach Krakau

Gestern, weil schlechtes Wetter, ist die halbe Gruppe bereits weitergereist. Zur ukrainisch-polnischen Grenze sind es grad mal 70Km, die schnell geschafft sind.   Das Grenzprozedere hat diesmal nur knappe 2 Std. gedauert. Auffallend ist ab der Grenze, dass sich sofort westlicher Standard in Fluren, Häusern und Gärten einstellt. Auf guten Straßen fahren wir weiter in Polen, da sich aber Ortschaft an Ortschaft reiht, vergeht noch der halbe Nachmittag, bis wir in Krakau, Camping Smok, bei Sonnenschein ankommen.

Sonntag   16.9.   Stadtbesichtigung Krakau

Die Stadt wurde im 2.Weltkrieg von der roten Armee ohne Kampf eingenommen, so entging sie der Zerstörung und wir können sie heute im Original sehen. Sie hat fast 800.000 EW, ist sehr belebt und hat enormes Flair.

Mit Bus und Straßenbahn fahren wir zu Viert ins Zentrum und besuchen zuerst den Hawelhügel mit dem Königsschloss und der Kathedrale. Vom Turm schauen wir auf die Schlossanlagen und auf die Umgebung. Vom Mittelpunkt des Schlossinnenhofes erscheinen die Arkaden noch gewaltiger. Eine Kaffeepause hier bietet sich an.

Weiter an der Grodzga-Str. reiht sich Kirche an Kirche bis wir schließlich den Marktplatz (40.000m2)erreichen. In der Mitte die prächtige Tuchhalle, der Stadtturm und rundum 40 schöne Bürgerhäuser und Adelspaläste und nicht zuletzt die Marienkirche. Wir können aus zahlreichen schönen Restaurants wählen um Mittagspause zu machen. Danach besichtigen wir noch den kleinen Teil der noch bestehenden Wehranlage - den Barbaken und das Florianitor. Mit der Straßenbahn fahren wir ins jüdische Viertel und machen bei jüdischer Musik Pause. Dann wird es Zeit heim zu fahren, denn es beginnt schon zu dämmern. Mit einem Gläschen Wodka und einem schwäbischen Trinkspruch schließen wir den letzten Tag der Reise ab.

Montag   17.9.   Weiterfahrt Richtung Österreich

Um 8°° geht’s los, haben Hoffnung auf gute Straßen, noch ca. 100Km in Polen. Sehr hügelige Landschaft, fast kleine Pässe überqueren wir, bis wir in Zilina/Slowakei, auf die Autobahn auffahren. Da wir jetzt doch etwas Ruhe nötig haben, beschließen wir, einige Tage im Burgenland zu bleiben. Es hat 26° und herrlicher Sonnenschein, das können wir gut gebrauchen, bis wir alle unsere Lieben mit Freude wiedersehen.

Es war eine sehr interessante Reise, mit Eindrücken die gegensätzlicher nicht sein können. Die Erfahrungen einer Gruppenreise  waren auch lehrreich.

........Und ab jetzt können wir alle Straßen (in Bezug auf Polizei und Schlaglöcher) der Welt befahren!

 

Seit Abfahrt von Zuhause 8627km in 157 Std. und noch 350 km vom Ziel entfernt!

 

.................................. Fine..................................